KW 35/ 2021
Wie die meisten meiner Arbeiten ist auch diese kleine Collage eine Art Filter, in dem hängen geblieben ist, was mir in letzter Zeit begegnete. Seit dem Ausbruch der Pandemie hat sich das Gefühl, sich in einer Krise zu befinden, sehr verstärkt. Ausgelöst vielleicht durch die Art von Berichterstattung, die ohne Krisen nicht zu funktionieren zu scheint. Es kommt mir so vor, als schlitterten wir von Krise zu Krise und die Pandemie ist nur eine Etappe von vielen.
Diesem düsteren Eindruck habe ich mit meiner Collage „house of cars“ ein Gesicht geben wollen. Ich denke dass darin eine Art Ironie, oder Ablehnung gegenüber dem Zustand der Welt deutlich wird. Vielleicht ist es auch Frust. Zu sehen sind in der Collage die Erschießung eines Engels, die von einer Figur überwacht wird, die in Teilen auf ein Foto des Rockmusikers Kurt Cobain zurück geht. Darunter ist der Schriftzug „house of cars“ zu lesen. Wir leben nicht in einem Kartenhaus, sondern in einem Autohaus und die Frage ist: Was ist schlimmer? Das Ganze schwebt vor einem Hintergrund von Viren, unter die sich Gesichter gemischt haben. Die Gesichter sind Viren, oder besser: Jedes Virus hat ein Gesicht. Getoppt wurde meine Witzigkeit natürlich nur von der Realität. Sie gewinnt sozusagen immer. Deswegen kommen auch die Spürhunde in der Collage vor, die eingesetzt wurden, um Corona-Infektionen „äußerst zuverlässig“ zu erkennen, wie ich gelesen habe. |